Am 28.03. waren Peter Bäsch und Dieter Weiler von der Tafel Koblenz bei Jennifer von Einfach machen im Interview. Zum einen haben sie die Tafel vorgestellt, zum anderen spannende Einblicke in ihre tägliche Arbeit, Herausforderungen und Werte gegeben.
Das gesamte Video können Sie hier kostenfrei auf YouTube anschauen:
Was ist die Tafel überhaupt?
Die Tafel Koblenz versorgt seit mittlerweile 25 Jahren bedürftige Menschen mit Lebensmitteln, die andernfalls im Müll gelandet wären. Dabei geht es nicht nur um Hilfe, sondern auch um gelebten Klimaschutz. Rund 20.000 Tonnen Lebensmittel wurden im Laufe der Jahre gerettet – mit einem geschätzten Warenwert von etwa 50 Millionen Euro.
Wer kommt zur Tafel?
Vor allem ältere Menschen sind regelmäßig auf die Unterstützung angewiesen. Doch auch Alleinerziehende, kleine Familien und vereinzelt Studierende oder junge Erwachsene nutzen das Angebot – allerdings noch viel zu selten. Um diese Zielgruppe besser zu erreichen, wurde die Idee diskutiert, anonym Lebensmittelpakete vor die Haustür zu stellen. Das könnte Hemmschwellen abbauen und neue Besucher*innen zur Tafel bringen.
Eine besondere Zeit: Die Flüchtlingskrisen
Die Tafelarbeit wurde in den vergangenen Jahren besonders durch zwei Ereignisse geprägt:
– 2015 durch die Flüchtlingskrise, in der u. a. Unterkünfte direkt beliefert wurden
– 2022 durch den Ukraine-Krieg, woraufhin in kürzester Zeit eine Sonderausgabe für Geflüchtete organisiert wurde. Diese existiert heute noch – inzwischen mit einem gemischten Publikum.
Das Herz der Tafel: Ehrenamtliche Helfer*innen
Rund 260 Menschen engagieren sich aktuell ehrenamtlich bei der Tafel Koblenz – alle ohne Bezahlung. Anders als bei vielen anderen Tafeln gibt es keinen Träger wie Caritas oder die Diakonie im Hintergrund. Das gesamte Projekt funktioniert rein spendenfinanziert.
Damit die körperlich anspruchsvolle Arbeit auch für ältere Helfer*innen machbar bleibt, wird großen Wert auf eine gute Ausstattung gelegt: neue Fahrzeuge, moderne Technik im Lager, Hubwagen und Co. – alles, um das tägliche Sortieren, Transportieren und Verteilen der Lebensmittel zu erleichtern. Immerhin werden jährlich rund 1.500 Tonnen Lebensmittel komplett per Hand bewegt!
Klimaschutz inklusive
Ein Aspekt, der früher weniger im Fokus stand, aber heute umso wichtiger ist: Der Einsatz der Tafel ist auch aktiver Klimaschutz. Was hier Tag für Tag gerettet wird, würde sonst tonnenweise in der Tonne landen – mit all den negativen Folgen für Umwelt und Ressourcen.
Fazit:
Die Tafel Koblenz ist weit mehr als eine Lebensmittelausgabe. Sie ist ein Ort des Engagements, der Solidarität und des Wandels – getragen von Menschen, die mit Herzblut und Überzeugung anpacken.
Das Video mit dem gesamten Interview gibt’s hier: https://www.youtube.com/watch?v=c8hSaqCZYrc